Tageschau - 16.09.08

{mosimage}Papst-Rede vor französischer Bischofskonferenz
Benedikt XVI. bleibt bei harter Linie
Zum Ende seiner Frankreich-Reise hat Papst Benedikt XVI. mit deutlichen Worten die konservative Haltung der katholischen Kirche bestärkt. Vor der französischen Bischofskonferenz im Wallfahrtsort Lourdes bezog er Stellung gegen Scheidungen
und "irreguläre Verbindungen". Von Stefan Troendle, ARD-Hörfunkstudio Rom, zzt. in Lourdes

Radio SWR zur Papstrede

Es war eine Grundsatzrede vor der französischen Bischofskonferenz und die Botschaft dürfte viele Katholiken enttäuschen. Auch viele, die Papst Benedikt XVI. auch in Lourdes noch einmal begeistert zugejubelt haben. Benedikts
Botschaft an die katholische Welt lautet: Die katholische Kirche bleibt in allen Punkten bei ihrer harten und
konservativen Haltung. So bekräftigte der Papst in Lourdes den Widerstand Roms gegen Ehescheidungen. Er kritisierte außerdem die Gesetzgebung mehrerer Länder. Diese Gesetze dienten eher der Anpassung an die Sitten oder Bedürfnisse der Einzelnen als dem Wohl der Gesellschaft, so Benedikt XVI.

Homo-Ehen bleibt der Segen untersagt Die Kirche wird außerdem auch weiterhin uneheliche Gemeinschaften ablehnen. Der Papst sagte, Bestrebungen, "irreguläre Vereinigungen" zu segnen, könne man nicht zulassen. Das
heißt: Sogenannten Homo-Ehen bleibt der kirchliche Segen untersagt.
Weiter sprach sich der Papst erneut gegen die Zulassung Wiederverheirateter zum Abendmahl
aus und er verteidigte die umstrittene Aufwertung der lateinischen Messe nach altem
tridentinischen Ritus. Gegen deren Wiedereinführung vor rund einem Jahr hatte es, nicht nur
in Frankreich, starken Widerstand gegeben.
Klare Botschaft zum Ende
Der Papst beendet seine Frankreich-Reise also mit einer klaren Botschaft, nachdem er bisher
eher mahnende und ermunternde Worte gefunden hatte. Benedikt der XVI. feiert am Montag
in Lourdes noch eine Messe für Kranke, deren Pfleger und Ärzte. Anschließend kehrt er in den
Vatikan zurück.